Belgien betreibt derzeit zwei kommerzielle Kernkraftwerke, Doel und Tihange, die insgesamt sieben Reaktoren umfassen. Beide Kraftwerke sind in der Nähe von Antwerpen bzw. Lüttich gelegen.
Die belgischen Kernkraftwerke sind für etwa 50% der Stromerzeugung im Land verantwortlich. Die Reaktoren sind größtenteils mit Druckwasserreaktoren (DWR) ausgestattet, während ein Reaktor ein Siedewasserreaktor (SWR) ist. Die installierte Gesamtleistung der belgischen Atomkraftwerke beträgt etwa 5.900 Megawatt (MW).
In den letzten Jahren gab es einige Kontroversen rund um die belgische Kernenergie. Insbesondere im Jahr 2018 wurden zahlreiche Probleme in den Kraftwerken Doel und Tihange festgestellt, wie zum Beispiel Risse und Materialverschleiß. Diese Vorfälle führten zu Sicherheitsbedenken und einer Debatte über die Notwendigkeit der Stilllegung der Kernkraftwerke.
Die belgische Regierung hat beschlossen, bis 2025 aus der Kernenergie auszusteigen. Derzeit wird diskutiert, wie und durch welche Energiequellen die Nuklearanlagen ersetzt werden können. Erneuerbare Energien sollen dabei eine wichtige Rolle spielen.
Belgien importiert derzeit einen Teil seines Stroms aus den Nachbarländern, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Es wird erwartet, dass dies auch nach dem Ausstieg aus der Kernenergie weiterhin notwendig sein wird, es sei denn, es werden zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der inländischen Energieproduktion ergriffen.
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